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Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die verheerenden Auswirkungen der Kriegsjahre auch für BMW und den völlig zerstörten Produktionsstandort in München sichtbar. Motorräder, Kochtöpfe und Bremsen waren es, die BMW damals über Wasser hielten.
Erst 1952 produzierte BMW mit dem BMW 501 seinen ersten Nachkriegswagen, der aufgrund seiner Karosserieform den Spitznamen „Barockengel“ bekam. Die Absatzflaute im Motorradmarkt brachte BMW immer mehr in finanzielle Not, sodass 1955 die legendäre Isetta als Kleinfahrzeug produziert wurde. Doch auch sie konnte den wirtschaftlichen Fall nicht aufhalten. So erschien eine Übernahme durch die Daimler-Benz AG als einziger Ausweg. Die Deutsche Bank favorisierte diesen Schritt und hatte mit dem Depotstimmrecht knapp die Hälfte der Stimmen. Nur der Widerstand vonseiten der Händler und Kleinaktionäre konnte damals mit einer Bilanzprüfung die Übernahme verhindern. BMW blieb dadurch selbstbestimmt.
Die endgültige Rettung der Marke erfolgte durch Herbert Quandt. Er war es, der eine Kapitalerhö- hung und damit die Realisierung eines dringend benötigten Modellwechsels ermöglichte. Mit dem BMW 1500 und den nachfolgenden Modellen wurde die Marke wieder auf die Erfolgsspur gebracht. 1968 wurde auch die Klientel der Oberklasse mit dem BMW 2500 bedient und die Fachwelt war von der Sportlichkeit des Sechszylinders aufs Neue begeistert.
Unter dem Vorstandsvorsitzenden Eberhard von Kuenheim begann ein goldenes Zeitalter für BMW. In dieser Phase wuchs BMW so stark wie noch nie. 1973 bezogen die BMW-Mitarbeiter den weltbekann- ten Vierzylinder neben dem Werksgelände in München.
Mit der Übernahme der Rover Group 1994 wollte BMW auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben und die Stückzahl der Marke deutlich erhöhen. Durch Missmanagement und sinkende Absatzzahlen verursachte die Übernahme jedoch ein Milliardenloch. Schlussendlich wurde im Jahr 2000 mit dem Verkauf von Rover die Reißleine gezogen. Am Ende hatte BMW für dieses Kapitel rund 4,5 Mrd. € Ver- lust zu verbuchen. Einzig und allein die Kleinwagenserie MINI blieb in Händen von BMW und wurde so zur zweiten Firmenmarke.
Eine dritte Marke ließ nicht lange auf sich warten. 2000 schlüpfte Rolls-Royce unter das Dach von BMW. Heute vereint die BMW AG die Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und die Eigenmarken BMW Motorrad und iBMW.
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