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Lamborghini, unzufrieden mit seinem Ferrari, soll Enzo Ferrari eine Konstruktionsänderung vor- geschlagen haben. Dieser, so erzählt man, habe ihn daraufhin spöttisch zurückgewiesen. Deshalb beschloss Lamborghini, seinem Widersacher das Gegenteil zu beweisen und selbst einen schnelleren Sportwagen zu bauen.
Als Markensymbol wählte Ferruccio Lamborghini den legendären Stier Murciélago aus, der am 5. Oktober 1879 einen Stierkampf mit 24 Lanzenstößen überlebte und seither als Sinnbild für Stärke gilt. Auch war der Stier das Sternzeichen des Firmengründers.
Bereits 1964 wurden die ersten Exemplare des Modells 350 GT fertiggestellt. Die Leistung des Zwölf- zylinders übertraf die des Erzrivalen Ferrari deutlich. Richtig Wirbel machte Lamborghini aber mit dem 1966 vorgestellten Miura, der mit seinen 385 PS in der stärksten Version der 300-km/h-Mauer sehr nahe kam.
Seit dem Miura tragen alle Lamborghini-Modelle die Namen von berühmten spanischen Kampfstier- zuchten. So auch der neuere, allradgetriebene Murciélago und der Gallardo. Es gab nur eine Ausnah- me: den Countach. Nach Fertigstellung des Wagens fand sich kein geeigneter Stiername. So stellte man den Wagen auf den Fabrikhof und rief die Belegschaft zusammen. Einer der Mitarbeiter rief beim Anblick des Wagens „Countach“ (deutsch: Donnerwetter) – und der Wagen hatte seinen Namen ge- funden.
In den frühen 1970er-Jahren geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage. Zunächst verkaufte Ferruccio Lamborghini die Traktorenherstellung, 1972 auch das Sportwagensegment. Dieses wechsel- te fortan mehrfach den Besitzer und gehört seit 1998 zur Audi AG.
Ferruccio Lamborghini selbst befasste sich nach 1972 vorwiegend mit Weinbau. Auch nach seinem Tod 1993 sorgen die mit seinem Namen verbundenen Sportwagen immer wieder für Furore. So prä- sentierte die Firma auf dem Genfer Auto-Salon 2013 mit dem etwa 3 Millionen € teuren Kleinserien- sportwagen Veneno das derzeit kostspieligste straßentaugliche Serienauto der Welt.
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